Der erste Tiny Forest im Märkischen Viertel

Tiny Forests: Miniwälder für resiliente Städte

Als Energieversorger, der sich durch eine lokale und klimaschonende Energieerzeugung auszeichnet, setzen wir uns für mehr Biodiversität und grüne Rückzugsorte in der Stadt ein. Tiny Forests sind dabei ein besonders geeignetes Konzept für urbane Räume wie Berlin.

 

Wo in Berlin steht der Tiny Forest der BEW?

Unser Tiny Forest steht im Bezirk Reinickendorf. Der Miniwald befindet sich neben unserem Biomassekraftwerk im Märkischen Viertel direkt an der Kreuzung Wallenroder Straße/Schlitzer Straße in 13435 Berlin. Es ist der erste Tiny Forest seiner Art in der Gegend.

 

Was ist ein Tiny Forest? 

Die Tiny Forest-Methode wurde in den 1970er Jahren vom japanischen Botaniker Akira Miyawaki entwickelt. Die Idee eines Tiny Forests ist simpel, aber effektiv: Auf einer Fläche von mindestens 100 m2 werden verschiedene, meist heimische Pflanzenarten angelegt, die einen natürlichen Wald simulieren. Diese werden eng zueinander gepflanzt. Dadurch wird eine starke natürliche Konkurrenz erzeugt, welche ein sehr schnelles Wachstum fördert. In wenigen Jahren entsteht eine gewachsene, sich selbst pflegende Bepflanzung.

 

Welche Vorteile hat ein Tiny Forest?

Ein Tiny Forest kann insbesondere im urbanen Raum mit begrenztem Platzangebot zu einem besseren Mikroklima und mehr Biodiversität beitragen. 

Pflanz was!-Stadtgarten in Berlin | Tiny Forest

Stadtgrün für das Märkische Viertel

Auf einer Fläche von 300 m² wächst in unmittelbarer Nähe zu unserem Biomasse-Heizkraftwerk im Märkischen Viertel ein Tiny Forest nach dem Miyawaki-Prinzip. Direkt neben unserem Standort schaffen wir einen Rückzugsort für Anwohnende und Mitarbeitende. Nach einer anfänglichen Wachstumsphase von drei Jahren wird der Tiny Forest auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Pflanz was!-Stadtgarten in Berlin | Tiny Forest

Gemeinsam für mehr Biodiversität

Zusammen mit Schulkindern, Mitarbeitenden und Anwohnenden fand im November 2023 die Bepflanzung mit über 900 Setzlingen von 28 verschiedenen Pflanzenarten statt. Seitdem entwickelt sich ein Ökosystem, dass sich durch eine große Artenvielfalt auszeichnet und vielen Insekten Lebensraum bietet. Im Rahmen eines Bildungskonzeptes werden regelmäßige Aktivitäten mit Schulkindern umgesetzt.

Pflanz was!-Stadtgarten in Berlin | Tiny Forest | Bildungsworkshop

Begleitende Bildungsprojekte

Wir werden die Entwicklung des Tiny Forest gemeinsam mit den Schüler:innen des Thomas-Mann-Gymnasiums langfristig begleiten. Zweimal im Jahr möchten wir einen Bildungsworkshop für die Kinder durchführen. Ziel dieses Projektes ist es, dass die Kinder die Entwicklung der Bäume und das gesamte Ökosystem vor Ort über mehrere Jahre hinweg beobachten und dokumentieren. In der Schule ist eine "Wall of Science" als Dokumentationsfläche geplant. Neben der Kartierung von Pflanzen und Tieren wollen wir auch den Boden und weitere ökologische Parameter mit einem Mikroskop untersuchen und identifizieren, um ein umfassendes Verständnis der ökologischen Prozesse und der Gesundheit des Waldes zu gewinnen. 

Der Tiny Forest startet in ein neues Jahr

Unser Miniwald startet stark in den Frühling. Das liegt auch an Unterstützung aus der Nachbarschaft.

Juli 2025

Auf dem Tiny Forest wird gemulcht, und die Gehwege gemäht. Wir haben Bioreaktoren für Kompostierung an einen Wasserschlauch angeschlossen. 

Unwetter Ende Juni 2025

Die Stürme vom 23.06. und 25.06.25 hat der Tiny Forest gut überstanden. Nur ein paar Äste haben die Unwetter nicht überstanden. Gute Nachbarschaft hält den Miniwald aber grün: Immer wieder bewässern Nachbar:innen die Pflanzen. Eine große Unterstützung für uns!

Anfang Juni 2025

Schüler:innen der 8. und 10. Klasse des Thomas Mann Gymnasiums haben bei einem fortgeschrittenen Bildungsworkshop im Tiny Forest geforscht. Sie dokumentierten unter anderem Pflanzen, Insekten, Pilzen und Flechte des Miniwaldes. 

Mai 2025

Der Tiny Forest startet stark in den Frühling. Knapp 85 Prozent des Bestandes sind in sehr gutem Zustand und wachsen stabil. Einige Birken haben den Winter aber leider nicht überstanden. Die häufigste Baumart ist übrigens die Silver Ölweide. Ihr Vorteil: Sie wächst sehr schnell und verträgt sonnige und trockene Flächen gut. Einige Pflanzen waren von Gespinsten befallen. Wir haben sie mit einem starken Wasserstrahl gereinigt. 

April 2025

Leider mussten wir feststellen, dass im Winter Totholz aus der Benjeshecke gestohlen wurde. 

Ende März 2025

Noch bevor der Frühling richtig loslegt, erwachen die ersten Laubbäume aus der Winterruhe.

November 2024 bis Februar 2025

Was geschieht an diesem Ort und was genau ist ein Tiny Forest? Diese und andere Fragen beantwortet eine neu installierte Infotafel. Im Dezember geht der Miniwald auch in seinem zweiten Jahr in eine Ruhepause. 

Tiny Forest wächst zu einem lebendigen Biotop heran

Der Miniwald gedeiht kräftig und hat den Sommer gut überstanden. Totholz und Pilzreaktoren fördern die Artenvielfalt und verbessern den Boden.

November 2024

Die Bäume im Tiny Forest sind kräftig gewachsen, alle haben die Sommermonate gut überstanden. Mit dem nahenden Winter bereitet sich der Wald nun auf die Ruhephase vor. Die Bäume verlangsamen ihr Wachstum, werfen ihr Laub ab und sammeln Kraft für den nächsten Frühling.

Oktober 2024

Im Rahmen unserer Bildungskooperation mit dem benachbarten Thomas-Mann-Gymnasium nehmen zwei Klassen das Ökosystem im Tiny Forest unter die Lupe. Mit Bodenproben, die sie in der Schule mit einem Mikroskop untersuchen, gewinnen die Schüler:innen ein tieferes Verständnis für die vielfältigen ökologischen Prozesse, die einen Wald gesund halten. 

September 2024

Wir installieren als Kompostieranlagen zwei Pilzreaktoren, die aus den anfallenden Pflanzenresten nachhaltigen Kompost erzeugen. Dadurch entsteht in kurzer Zeit wertvoller Kompost, der als Dünger die Bodenqualität verbessert und das Waldökosystem stärkt.

August 2024

Rund um den Tiny Forest platzieren wir verschiedene Totholz-Elemente, darunter Benjeshecken, stehendes Holz und liegende Stämme. Sie tragen dazu bei, die Artenvielfalt im Wald zu stärken und bieten zahlreichen Kleintieren wertvollen Unterschlupf.

Sommer 2024

Der Tiny Forest entwickelt sich prächtig, die Bäume sind gut gewachsen. In der trockenen Zeit im Sommer bewässern wir die Bäume bis zu dreimal wöchentlich, um ihnen optimale Bedingungen zu bieten und das Wachstum auch in den warmen Monaten zu unterstützen.

Tiny Forest startet ins erste Wachstumsjahr

Fast alle gepflanzten Bäume haben den Winter überlebt. Jetzt geht der Tiny Forest in das erste Wachstumsjahr. Bis zum Herbst müssen wir die Neupflanzungen regelmäßig intensiv wässern.

Ende April 2024

Zum Frühlingsanfang schützen wir den Boden - in Vorbereitung auf einen möglicherweise trockenen Sommer - mit Mulch und entfernen konkurrierende Beikräuter. Ab jetzt wird bis in den Herbst hinein regelmäßig bewässert. Außerdem legen wir eine Benjeshecke an. 

Mitte April 2024

Es finden zwei Bildungsworkshops mit den Schüler:innen der 7. und 9. Klassen des Thomas-Mann-Gymnasiums statt. Ziel ist es, den Kindern den Wald näher zu bringen und die Entwicklung des Waldes als Ökosystem zu betrachten. Dazu werden Pflanzen und Tiere vor Ort kartiert und Bodenproben entnommen, um die Aktivität der Bodenmikroorganismen zu beobachten.

Anfang April 2024

Eine erste Inspektion zeigt, dass mehr als 95 Prozent der Bäume unseres Tiny Forests den Winter überlebt haben. Das ist erst einmal ein erfreuliches Ergebnis. Am stärksten betroffen war jedoch die Kiefer, nahezu alle Exemplare sind abgestorben. Dies führen wir darauf zurück, dass diese Baumart sehr standorttreu ist und sich daher möglicherweise nicht an die neuen Bodenbedingungen anpassen konnte.

Ende März 2024

Langsam kommen die ersten Blätter und die Bäume bereiten sich auf die kommende Vegetationsperiode vor.

Dezember 2023 - März 2024

In der Winterperiode geht der Tiny Forest in die Ruhephase.

Start der Bepflanzung nach intensiven Vorbereitungen

Nach der umfangreichen Aufbereitung des Bodens fiel Anfang November 2023 mit der Pflanzung der Setzlinge der Startschuss für den ersten Tiny Forest im Märkischen Viertel.

November 2023

Alle haben zu den Spaten gegriffen: mit tatkräftiger Unterstützung von Mitarbeitenden, Anwohnenden, Schulkindern und vielen weiteren Helfenden wurde fleißig gepflanzt. Immerhin wollten auf den 300 m2 Fläche gut 900 Setzlinge in die Erde gebracht werden. Nun haben die Bäumchen drei Jahre Zeit, um zu wachsen. 

September 2023

Anreichern des Bodens mit speziellen Gründungungspflanzen (Süßlupinen und Mahdgut) in Vorbereitung auf die Pflanzung. 

Juli 2023

Begradigung der gesamten Fläche und Aufbereitung des Bodens mit Kompost.

April 2023

Start der Entsiegelung und Rückbau des Baufundamentes.

2022

Unter dieser Wiese lag über 12 Jahre ein altes Baufundament.

Fragen und Antworten

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Wo in Berlin steht der Tiny Forest der BEW?

Der Miniwald befindet sich neben unserem Biomassekraftwerk im Märkischen Viertel direkt an der Kreuzung Wallenroder Straße/Schlitzer Straße in 13435 Berlin. Es ist der erste Tiny Forest seiner Art im Bezirk Reinickendorf.

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Was ist ein Tiny Forest?

Die Idee eines Tiny Forests ist simpel, aber effektiv: Auf einer Fläche von mindestens 100 m2 werden verschiedene, meist heimische Pflanzenarten angelegt. Diese werden eng zueinander gepflanzt. Dadurch wird eine starke natürliche Konkurrenz erzeugt, welche ein sehr schnelles Wachstum fördert. In wenigen Jahren entsteht eine gewachsene, sich selbst pflegende Bepflanzung.

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Ist der Tiny Forest ein Wald?

Als Wald gilt der Tiny Forest nach der Miyawaki-Methode tatsächlich nicht. Das Bundes- bzw. Landeswaldgesetz definiert Wald als eine mit Holzgewächsen bewachsene Fläche die mindestens 1.000 m2 Fläche umfasst. Obstbäume gelten ausdrücklich nicht als Wald. 

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Worum geht es bei der Miyawaki-Methode?

Die Tiny Forest-Methode wurde in den 1970er Jahren vom japanischen Botaniker Akira Miyawaki entwickelt. Beeinflusst wurde Miyawaki wiederum von einem deutschen Konzept: der potenziellen natürlichen Vegetation von Reinhold Tüxen.

 

Die Idee eines Tiny Forests ist einfach, aber effektiv: Auf einer Fläche von mindestens 100 m2 werden verschiedene, meist heimische Pflanzenarten angelegt, die einen natürlichen Wald simulieren. Diese werden eng zueinander gepflanzt. Dadurch wird eine starke natürliche Konkurrenz erzeugt, welche ein sehr schnelles Wachstum fördert.

 

In der Regel entsteht in nur drei Jahren ein gut gewachsener, sich selbst pflegender Wald.

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Kann ich den Tiny Forest der BEW in Reinickendorf besuchen?

Du interessierst dich für den Miniwald? Du möchtest ihn allein oder mit einer Gruppe besuchen? Nach einer vorherigen Voranmeldung per Mail unter der E-Mail-Adresse pflanz-was@information.bew.berlin steht unser Tiny Forest Interessierten offen. 

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Ist der Name Tiny Forest geschützt?

Der Name Tiny Forest ist mittlerweile geschützt und beinhaltet einige Regularien, die die Methodik vorschreiben, um die Ideale der Gründerideen zu repräsentieren.

 

In der Checkliste "Is my miniature forest a Tiny Forest?" werden die folgenden Voraussetzungen vorgegeben: 

  • Mindestens 100 m2 Fläche und mindestens vier Meter breit (ohne Korridor) 

  • Überwiegend heimische Pflanzen 

  • Boden entsprechend aufbereitet vor der Pflanzung 

  • Mindestens 25 verschiedene Baumarten

  • Bei der Pflanzung werden zwei bis drei Setzlinge pro m2 gepflanzt 

  • Die Bäume können mindestens zehn Jahre ungestört wachsen 

  • Die Pflanzung wird mindestens die ersten zwei Jahre durch einen Zaun geschützt 

  • Einbeziehung von Anwohner:innen und Kinder bei der Pflanzung 

  • Förderung von sozialer Partizipation und Engagement 

  • Kann als Rückzugsort durch die Anwohner:innen genutzt werden

  • Regelmäßige Aktivitäten oder Bildungsprojekte mit Kindern

Bei Erfüllung dieser Kriterien wird das Projekt in das Tiny Forest-Programm integriert. 

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Welchen Mehrwert bietet ein Tiny Forest im urbanen Raum?

Diese positiven Effekte als Ökosystemdienstleistung kann ein Tiny Forest auf das Umfeld haben: 

  • Kühlungseffekt und Schutz vor extremer Hitze 
  • Bindung von CO2 im Boden und dadurch Umwandlung zu Biomasse
  • Filterung von Schadstoffen wie Stick- und Schwefeldioxide sowie Feinstaubpartikeln aus der Luft
  • Regenwasser kann im Boden versickern
  • Bodenrenaturierung
  • Reduzierung von Lärm
  • Mehr Biodiversität und Artenvielfalt 
  • Erholungs- und Ruheort für die Gesellschaft
  • Bildungspotenzial und Nähe zur Natur in der Stadt

Außerdem bildet er einen Rückzugsort für Anwohner:innen. 

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Ich möchte selbst einen Tiny Forest anlegen. Wie gehe ich da vor?

Wer sich entscheidet, selbst einen Tiny Forest anzulegen, muss einige Kriterien beachten.

  • Der Bereich selbst kann jede Form oder Ausrichtung haben. Wichtig ist aber, dass er nicht schmäler als vier Meter ist.
  • Vor dem Start solltest du eine Bodenuntersuchung durchführen. Welche Qualität hat der Boden? Kann er bis zu einer Tiefe von einem Meter ausgehoben werden? 
  • Es darf keine Überdachung geben, da die Bäume bis zu zwanzig Meter hoch wachsen können.
  • Wegerecht und Wegesicherung sollten vor der Anlage eines Tiny Forests geprüft werden. 
  • Ein Wasseranschluss in der Nähe des Tiny Forests kann die Arbeit erleichtern.
  • Ein Zugang für die Öffentlichkeit ist wünschenswert: Der Standort sollte deshalb ein offener Bereich sein, der die Teilnahme von Menschen verschiedener Altersgruppen ermöglicht. 

Kontakt

Du hast Fragen zum Tiny Forest-Projekt der BEW Berliner Energie und Wärme oder möchtest ihn besuchen?
Schick uns einfach eine Nachricht an pflanz-was@bew.berlin